29. AUGUST 2023 VON VERONIKA REITHOFER

Young Austrian Engineers Contest – YAEC2023

 

YAEC 2023: Junge Talente im Rampenlicht

HTL-Schülerinnen und Schüler begeistern mit herausragenden Maschinenbau-Projekten beim Young Austrian Engineers Contest

Der Young Austrian Engineers Contest (YAEC) zeichnet seit 2010 besondere technische Leistungen an HTLs aus. Die Schülerinnen und Schüler stellen sich mit ihren CAD-Konstruktionen einem österreichweiten Wettbewerb und beeindrucken mit herausragenden Projekten im Maschinenbau. Veranstaltet wird der YAEC vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung.

 

Wir haben den Organisator des YAEC, Andreas Probst, und zwei Unterstützer des Wettbewerbes, Uwe Burk, Bereichsvorstand PLM | Engineering & Manufacturing bei Bechtle und Florian Duda, technischer Direktor bei SOLIDWORKS-Reseller planetsoftware gefragt, was den Contest ausmacht und warum es so wichtig ist, technische Talente zu fördern.

 

Die Videos der Sieger-Projekte 2023 in den Kategorien Young Experts, Advanced und Professional finden Sie hier.

Young Austrian Engineers Contest - YAEC2023

Herr Probst, was ist der Leitgedanke hinter dem Young Austrian Engineers Contest?

Andreas Probst: Der YAEC holt die technischen Spitzenleistungen österreichischer HTLs vor den Vorhang und soll künftige Schülerinnen und Schüler von den Möglichkeiten im Bereich Maschinenbau begeistern. In meiner Rolle als Organisator motiviere ich Lehrerinnen und Lehrer mit Ihren Klassen teilzunehmen. Was auch zu meinen Aufgaben gehört, sind die Auswahl der Jury, die Abwicklung des Wettbewerbs, Pressearbeit und die Suche nach Sponsoren. An dieser Stelle vielen Dank an planetsoftware für die Unterstützung als Sponsor.

 

Was uns auch sehr beschäftigt ist die Weiterentwicklung des YAEC in Richtung Zukunft. Wie gehen wir mit der Digitalisierung um, und wie wird der YAEC von einem klassischen Konstruktionswettbewerb zu einem noch moderneren Contest, der auch den Anforderungen der Gesellschaft und Wirtschaft Rechnung trägt. Wir haben zum Beispiel das Thema Zero Emission mit dabei, das ist sehr zukunftsträchtig und wird von uns noch weiter ausgebaut.

 

Wie viele Schulen haben 2023 am Young Austrian Engineers Contest teilgenommen und wie war das Niveau der Einreichungen?

Andreas Probst: Es haben 33 HTLs mit insgesamt 101 Projekten teilgenommen. Das Niveau der Einreichungen darf ich stolz sagen, war Weltklasse. Wir sind auf sehr hohem Leistungsniveau, das bestätigen uns auch ausländische Universitäten. Die glauben kaum, dass erst 16-19jährige diese hervorragenden Konstruktionen machen. Wir sind selbst immer wieder überrascht, wie kreativ und versiert unsere Schülerinnen und Schüler sind. Heuer hat beispielsweise ein 16jähriger einen Industrieroboter mit 2.000 Bauteilen konstruiert. Das ist unbeschreiblich. Wir haben selbst in SOLIDWORKS nachgeschaut, ob er das wirklich alles selbst erstellt hat. Aber ja, er hat letzten Sommer mit dem Roboter angefangen und ein Jahr daran gearbeitet. Mit einem Wort: beeindruckend.

 

Herr Burk, Sie verantworten bei Bechtle den Bereich PLM | Engineering & Manufacturing. Die planetsoftware, eine der Bechtle PLM Gesellschaften mit Schwerpunkt auf CAD-Software, ist Sponsor des YAEC. Warum liegt Ihnen das Thema SOLIDWORKS in Schulen besonders am Herzen?

Uwe Burk: Die Ergebnisse des Wettbewerbs belegen, dass mit SOLIDWORKS in allen Ausbildungsstufen und im professionellen Bereich perfekte Konstruktionsergebnisse erzielbar sind. Dabei ist die Anwendung des CAD-Werkzeuges denkbar einfach. Wir sind stolz, die HTLs über einen Rahmenvertrag mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung bei ihrem Ausbildungsauftrag unterstützen zu können.

 

Dabei unterstützt die planetsoftware die HTLs auch mit Betreuungsleistungen rund um das Thema SOLIDWORKS-Anwendungen.

 

Herr Probst, welchen Stellenwert hat die Partnerschaft mit planetsoftware und SOLIDWORKS für den YAEC?

Andreas Probst: Die Partnerschaft ist ganz ausgezeichnet! Eine große Anzahl der HTLs verwendet SOLIDWORKS und ich muss sagen, die Zusammenarbeit ist wirklich sehr, sehr gut. Immer wenn wir ein Anliegen haben, finden wir Gehör und haben den Eindruck, dass wir wirklich gut unterstützt werden. Wir wissen, dass die Betreuung von Schulen für viele Firmen nicht immer einfach ist, bei planetsoftware läuft es aber sehr gut.

 

Herr Duda, wie sehen die Betreuungsleistungen seitens planetsoftware aus?

Florian Duda: Ich bin selbst Absolvent einer HTL und kann aus eigener Erfahrung berichten, dass fachkundige Unterstützung und der Kontakt mit einer Firma Schülerinnen und Schüler zusätzlich anspornen. Wir als planetsoftware sehen es als Teil unserer gesellschaftlichen Verantwortung, Talente und Schulen zu fördern. Wir helfen gerne, sei es bei Fragen zur Konstruktionsmethodik, zu Simulationsaufgaben oder zu kleinen Problemen, die man als CAD-User da und dort haben kann. Diese Unterstützung hat über die letzten Jahre die Partnerschaft mit den Schulen erzeugt und hochgehalten.

 

Herr Probst, die Siegerprojekte aus den drei Hauptkategorien wurden mit SOLIDWORKS designt. Können Sie uns bitte etwas mehr über diese Projekte erzählen?

Andreas Probst: Der Sieger in der Kategorie „Young Experts“ ist ein Schüler der HTL Wels mit seinem Industrieroboter. Das Projekt ist herausragend gut, auch im Vergleich mit den Projekten der letzten Jahre. Der Schüler ist einfach ein Ausnahmetalent. Er wird voraussichtlich auch bei den AustrianSkills und wenn der Erfolg so weiter geht, auch bei den EuroSkills dabei sein.

 

Bei den vierten Klassen, in der Kategorie „Advanced“, hat ein Schüler der HTL Eisenstadt mit einem perfekt konstruierten Hubkolbenmotor gewonnen. Die Konstruktionsmethodik war einfach herausragend gut und es ist auch fachlich gesehen ein sehr spannendes Projekt.

 

In der Kategorie „Professional“, das sind die Maturajahrgänge in den HTLs, hatte der Timbercut, eine mobile Sägestation, die Nase vorn. Die mobile Holzschneidemaschine auf einem Anhänger war von den Schüler:innen ausgezeichnet in drei Varianten durchkonstruiert.

Generell muss ich sagen, haben wir ein dichtes Feld mit hochqualitativen Projekten. Wir sehen beim Wettbewerb die Besten der Besten und die Konstruktionen sind in allen Altersstufen einfach sehr gut gelungen.

 

Ein Projekt ist uns besonders ins Auge gestochen, nämlich der massenkräftefreie Hubkolbenmotor, welcher von einem Finalisten der HTL Eisenstadt entwickelt wurde. Was hat Sie daran besonders begeistert, Herr Burk?

Uwe Burk: Wie ich auf der Veranstaltung erfahren habe, haben die Finalisten erst seit wenigen Monaten mit SOLIDWORKS gearbeitet. Bei der angesprochenen Arbeit handelt es sich nach meiner Ansicht um eine Aufgabe, welche sonst nur von erfahrenen Konstruktionsteams im Automotive-Umfeld gelöst werden kann. Die Tatsache, dass hier ein Schüler der HTL Eisenstadt im 4. HTL-Jahr ein solches Ergebnis vorlegt, ist eine Ausnahmeleistung! Dabei möchte ich nicht die Ergebnisse in den anderen Kategorien schmälern, zum Beispiel das „Young Experts“ Siegerprojekt, ein Industrieroboter, entwickelt vom Finalisten der HTL Wels, ist als hervorragend zu bewerten. Die Qualität der Ergebnisse des Timbercut-Projektes eines Teams der HTL Eisenstadt, erstplatziert im Segment „Young Professionals“ steht ebenfalls außer Frage.

 

Ich empfehle den Leserinnen und Lesern, sich unbedingt die im Rahmen der Ergebnisse erstellten Videodokumentationen anzuschauen!

 

Herr Probst, gibt es Projekte des Young Austrian Engineers Contest, die ein besonderer Erfolg wurden und weiterentwickelt, vielleicht sogar produziert wurden?

Andreas Probst: Wir wissen zum Beispiel, dass ein ehemaliger Schüler mittlerweile an einer FH in Kärnten studiert und ganz hervorragende Fahrräder entwirft. Wir sehen schon dort und da wieder Projekte unserer Schülerinnen und Schüler, aber es ist nicht leicht, in Kontakt zu bleiben. Immerhin sind es circa 10.000 HTL Schülerinnen und Schüler im Bereich Maschinenbau, Mechatronik und Wirtschaftsingenieurwesen.

 

Herr Burk, warum ist es so wichtig, junge Menschen für Technik zu begeistern?

Uwe Burk: Die DACH-Region kann ihre Wirtschaftskraft nur mit der Förderung von jungen innovativen Talenten absichern. Insbesondere müssen Fähigkeiten weiterentwickelt werden, welche den technologischen Vorsprung sichern. Nur so kann die Region im globalen Wettbewerb mittel- und langfristig bestehen. Der Schlüssel dazu sind herausragende Leistungen auf allen Bildungsebenen – so wie wir sie bei den Siegern des YAEC-Wettbewerbs auch in diesem Jahr wieder sehen konnten.

Herr Probst, können Sie uns schon etwas über den Wettbewerb 2024 erzählen?

Andreas Probst: Wir werden den Wettbewerb weiterentwickeln und neue, wichtige Technologien mit einbinden. Nicht sprunghaft, sondern Stück für Stück, in Form von Sonderpreisen. Das Thema Zero Emission zum Beispiel ist ein globales Thema, ein Treiber, den wir einfach verfolgen müssen. Wir müssen auch noch ein Stück weit weg vom reinen Konstruieren, hin zu Themen wie Nachhaltigkeit und Zirkularwirtschaft. Damit das möglich ist, müssen wir qualifizierte Personen schulen. Wir müssen aber auch die richtigen Dinge schulen, das ist ganz wichtig. Konstruktionen macht man nicht zum Selbstzweck, sondern um etwas zu entwickeln und herzustellen. Wir versuchen hier mit unseren HTLs eine stetige Weiterentwicklung, um im Markt die Nase vorn zu haben.

 

Vielen Dank für das informative Gespräch!

 

 

 

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gewinner

Wir gratulieren!

Und natürlich allen anderen Gewinnern und wünschen alles Gute für die weitere Zukunft!

Alle Gewinner des Young Austrian Engineers Contest – YAEC2023
  • HTL Eisenstadt

    1. Platz in der Kategorie Professional | 1. Platz in der Kategorie Advanced | 2. Platz in der Kategorie Young Experts

  • HTL Wels

    1. Platz in der Kategorie Young Experts | Sonderpreis New Technologies

  • HTL Hollabrunn

    2. Platz in der Kategorie Professional

  • HTL St. Pölten

    3. Platz in der MAGNA Zero Emission Challenge

  • HTL Wolfsberg

    Sonderpreis MAGNA Zero Emission Challenge

  • HTL Hallein

    Sonderpreis Green Transition

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